Sehr geehrte Gäste; liebe Mitarbeiter,

Seien Sie herzlich willkommen zu dieser kleinen Feier, anlässlich des hundertjährigen Bestehens unserer Firma.
Ich freue mich, dass sie so zahlreich erschienen sind.

Besonders möchte ich begrüßen:

  • Herrn Peter Sachs Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Main Taunus
  • Herrn Dieter Dörhöfer Obermeister der Metallinnung Main Taunus
  • Herrn Detlef Osterloh Geschäftsführer Innovation und Umwelt von der Industrie und Handelskammer, Frankfurt
  • Herrn Horst Villmeter Geschäftsführer der Überwachungsgemeinschaft Mitte für Feuerschutz-, Rauchschutz- und Schutzraumabschlüsse
  • Frau Bürgermeisterin Renate Wolf
  • Frau Hühnert von der Frankfurter Volksbank
  • Wir feiern heute das Jubiläum eines Familienunternehmens in der vierten Generation. Aus diesem Anlass möchte ich die Gelegenheit nutzen und ein paar Stationen unserer bewegten Firmengeschichte Revue passieren lassen.

    Vor genau 100 Jahren gründete mein Urgroßvater Franz Michael Schröder in Bad Soden, Enggasse eine Schlosserei, die später in die Clausstraße umzog. Es war das Jahr 1914, in dem auch beispielsweise bei Ford in Amerika das weltweit erste Fließband seine Arbeit aufnahm, andere namhafte Unternehmen wie Maserati gegründet wurden - und wie jeder wissen sollte der 1. Weltkrieg ausbrach.

    Leider sind uns aus der sicher schwierigen Zeit, während und nach dem Weltkrieg keine Informationen zu unserer Firma und ihrem Gründer bekannt. Auch wissen wir nicht, wann der Sohn des Gründers die Firma übernommen hat, nur das er es wohl getan haben muss.

    Am 14.03.1932 heiratete mein Großvater Franz Schröder die Angestellte Anni Herrmann. Aus dieser Ehe gingen eine Tochter und zwei Söhne hervor.

    Dann kam der 2. Weltkrieg und mein Großvater wurde 1940 an die Front berufen und kehrte aus Stalingrad nicht zurück. Wie schon im Ersten, mussten die Frauen auch im 2. Weltkrieg viele Arbeitsplätze der Männer, die noch an der Front gebraucht wurden, ausfüllen. Auch meine Oma Anni Schneider (damals Anni Schröder) hat die Führung der Schlosserei zwangsläufig übernommen. Für meine Oma war Management keine fremde Welt, führte doch schon ihre Mutter ein Schneideratelier.

    Als alle Gesellen ebenfalls zum Kriegsdienst eingezogen wurden, blieb ihr nichts anderes übrig, als kurzzeitig den Betrieb zu schließen.

    Um ihre Familie zu ernähren, versuchte meine Oma so schnell wie möglich die Schlosserei wieder zu eröffnen. Wieder einmal erforderten geänderte Marktbedingungen, eine Veränderung des Angebotes und der Arbeitsweise. Schutzraumtüren wurden nicht mehr gebraucht, dafür entstand eine Nachfrage von Produkten für Sanierung und Neuaufbau.

    Um den Betrieb weiterführen zu können, musste ein Schlossermeister eingestellt werden; dadurch konnte man auch wieder Lehrlinge ausbilden.

    Der neu eingestellte Schlossermeister erwies sich als absoluter Glücksgriff. Er regte die Aufnahme der Produktion von Stahlzargen an, die sich als Verkaufsschlager erwiesen.

    Nach einigen Jahren machte Platzmangel einen Standortwechsel nötig und mit dem Bau von Werkhallen und eines Büros in Sulzbach wurde begonnen. 1952 erfolgte dann der Umzug nach Sulzbach in die Wiesenstraße 7.

    Am 02.01.1967 verabschiedete sich meine Oma in den Ruhestand und mein Vater Franz Schröder nahm ihre Stelle ein. Wenig später folgte ihm mein Onkel Hugo Schröder in die Geschäftsleitung.

    Im Laufe der Zeit änderten sich Produktpalette und Produktionsverfahren und die Produktion von Feuerschutztüren und -toren nahmen, neben den Stahlzargen, eine zentrale Rolle ein. Dafür wurden Abkantpressen, Profilwalzanlagen sowie Schweißautomaten angeschafft.

    Die einsetzende Tendenz zur Globalisierung des Handels, hat Schröder Stahlbau frühzeitig erfasst.

    Das führte zu einer Ausweitung des Geschäftes über die Grenzen von Deutschland und Europa hinaus. Beispiele hierfür sind:

  • ein Walzwerke und diverser Wohnbauten in Nigeria
  • die Deutsche Botschaft in Kabul/Afghanistan
  • die Sternwarte Cala Alto in Almeria /Spanien
  • der Flughafens in Basra/Irak
  • und ein Krankenhaus in Saudi Arabien.
  • Weiterhin pflegten wir aber auch unsere Geschäftsbeziehungen zu Bauunternehmungen, Siedlungsgesellschaften, Staatsbauämtern und Privatleuten in ganz Hessen und den angrenzenden Bundesländern.

    Am 01.05.2000 verstarb unerwartet mein Vater Franz Schröder und damit verlor Schröder Stahlbau seinen Handwerksmeister und einen seiner Geschäftsführer. Mein Onkel Hugo Schröder hatte nun die alleinige Geschäftsführung und ich musste den Meister ersetzen.

    Nachdem am 01.08.2005 auch mein Onkel Hugo Schröder, sich in den Ruhestand verabschiedet hat, übernahm ich die Geschäftsführung der Firma Schröder Stahlbau GmbH.

    Damit trat ich letztlich in die Fußstapfen meiner Oma, - die Firma Schröder bekam wieder ein weibliches Management und leistet damit einen Beitrag zu einer neuerdings oft diskutierten Frauenquote in der Wirtschaft.

    Trotz manchmal schwieriger Bedingungen, gelang es uns die Firma in den letzten 15 Jahren an die Anforderungen der Zeit anzupassen und somit den Erhalt und die Weiterentwicklung zu gewährleisten.

    In diesem Sinne danke ich allen, die dieses Jubiläum möglich gemacht haben.

    Vielen Dank, unseren Mitarbeitern die in dieser Zeit sowohl Einbußen, als auch eine Neuorganisation der Firma verkraften mussten. Trotz einiger Turbolenzen haben wir versucht, das familiäre Betriebsklima zu erhalten.

    Vielleicht haben uns deshalb die Mitarbeiter durch eine lange Betriebszughörigkeit von mehr als 25 Jahren gedankt.

    Zwei Mitarbeiter die auch heute anwesend sind, haben sogar mehr als 50 Jahre der Firma die Treue gehalten.

    Besonderer Dank gilt auch Frau Büttner vom Steuerbüro Durschang, die in für unsere Firma schwierigen Zeiten, mit viel persönlichem Engagement und immer mit Rat und Tat uns zur Seite gestanden hat.

    Auch der Volksbank Main Taunus, jetzt Frankfurter Volksbank, die sich stets als verlässlicher Partner gezeigt hat, möchten wir an dieser Stelle danken.

    Ferner danke ich allen Kunden, Lieferanten und sonstigen Geschäftspartnern, die am Erfolg und Fortbestand unserer Firma beteiligt waren und sind.

    Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und übergebe das Wort (oder das Mikrofon) nun an

    Herrn Dieter Dörhöfer, Obermeister der Metallinnung Main Taunus.

    er übergibt dann an Herrn Detlef Osterloh, Geschäftsführer Innovation und Umwelt von der Industrie und Handelskammer, Frankfurt

    und das Ende der Redner bildet dann

    Herr Horst Villmeter, Geschäftsführer der Überwachungsgemeinschaft Mitte für Feuerschutz-, Rauchschutz- und Schutzraumabschlüsse

    So ein Jubiläum ist natürlich ein schöner Grund zu feiern. Davon möchte ich Sie nun auch nicht länger abhalten.

    Ich wünsche uns allen kurzweilige und fröhliche Stunden und eröffne hiermit unser Jubiläumsfest und das Buffet.


    Franziska Schröder